Sie sind gut und wichtig, damit wir uns nicht ständig neu entscheiden müssen und uns mit Nebensächlichkeiten aufhalten. Denn das raubt unnötige Energie.
Fast 50 Prozent unserer alltäglichen Handlungen laufen nach unbewussten Programmen ab. Das Problem: Dieser Automatismus unterscheidet nicht zwischen unseren guten und unseren schlechten Angewohnheiten. Der Prozess in unserem Gehirn, der uns automatisch nach dem Aufstehen unter die Dusche schickt, ist der gleiche, der bewirkt, dass wir vor dem Schlafengehen noch eine halbe Stunde durch Instagram scrollen.
Schlechten Angewohnheiten in gute Routinen verwandeln
An schlechten Angewohnheiten etwas zu ändern, fällt den meisten Menschen schwer. Das liegt unter anderem an Belohnungsstoffen, die unser limbisches System ausschüttet, wenn wir wie gewohnt handeln. Unsere Handlung wird durch diese Glücksbotenstoffe bekräftigt. Je öfter wir sie wiederholen, desto stärker wird sie nicht nur in unserem Gehirn verankert, sondern zugleich an die sie auslösenden Reize geknüpft.
Eine britische Studie fand heraus, dass etwa 80% der Erwachsenen zu schnell aufgeben, wenn sie sich etwas vornehmen. Fast 8 von 10 Personen finden es schwierig, bei einem neuen Hobby oder einer Gewohnheit am Ball zu bleiben. 39 % der Befragten hätten bereits eine Diät abgebrochen, bevor das Ende erreicht wurde und 26 % hörten auf, ins Fitnessstudio zu gehen oder beendeten frühzeitig einen Sportkurs. 46 % der Menschen beginnen das neue Jahr mit guten Vorsätzen, doch nur etwa 10 % von ihnen erreichen ihr Ziel.
Es ist interessant zu sehen, wie lange es dauert, sich auf unterschiedliche Dinge einzulassen. Während wir nur ein paar Minuten brauchen, um uns für einen Film oder ein Buch zu begeistern, dauert es bei Dingen, die einen gesünderen Lifestyle versprechen (zum Beispiel ins Fitnessstudio zu gehen oder uns gesund zu ernähren) etwas länger.
Wer 23 Tage lang eine Diät aushält, merkt, dass es danach leichter wird. Der Verzicht auf Rauchen oder Schokoladenessen dauert im Durchschnitt 51 Tage. Erwachsene müssten etwa 7 Mal ins Fitnessstudio gehen, bevor der Gang zur Routine wird. Ergebnisse eines neuen Trainingsplans würde man aber erst nach 9 Sessions bemerken.
VERÄNDERUNGEN DAUERN BIS SIE IN GEWOHNHEITEN UMSCHLAGEN
Gesunde Ernährungsumstellung – 30 Tage
Eine regelmäßige Mittagspause auf der Arbeit – 8 Tage
Essen kochen statt Essen holen – 6 Tage
Ein neues Rezept kochen bevor man es auswendig kennt – 6 Mal
Mittagessen im Sitzen essen anstatt unterwegs – 7 Tage
Warten wir also nicht immer auf den 1. Januar, um schlechte Angewohnheiten loszuwerden. Nehmen Sie sich lieber Zeit und machen Sie gute Verhaltensweisen so zur Routine!
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